Eine nachdenklich schauende Frau mit lockigem blondem Haar und rotem Oberteil steht vor einem türkisfarbenen Hintergrund mit orangefarbenen Fragezeichen und weißen Pfeilen.

EEG-Umlage

Die Energiewende in Deutschland hat zahlreiche Instrumente hervorgebracht, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Eines der zentralen Instrumente ist die EEG-Umlage.  

Was ist die EEG-Umlage?

Die EEG-Umlage, auch bekannt als "Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage", ist ein Aufschlag auf den Strompreis in Deutschland. Sie dient dazu, die Förderung erneuerbarer Energien wie Wind, Solar und Biomasse zu finanzieren. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde erstmals im Jahr 2000 eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. 

Die EEG-Umlage ermöglicht es, Betreibern von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien eine feste Vergütung für ihren Strom zu garantieren. Diese Vergütung ist oft höher als der Marktpreis für Strom, weshalb die Differenz durch die EEG-Umlage finanziert wird. Die Kosten werden auf alle Stromverbraucher in Deutschland umgelegt. 

Wie hoch ist die EEG-Umlage?

Die Höhe der EEG-Umlage variiert von Jahr zu Jahr und wird jeweils zum 15. Oktober für das kommende Kalenderjahr festgelegt. Sie errechnet sich aus der Differenz zwischen den garantierten Vergütungen für die Stromerzeuger und den Einnahmen aus dem Verkauf des EEG-Stroms an der Börse. 

In den letzten Jahren ist die Höhe der EEG-Umlage kontinuierlich gestiegen, was auf den starken Ausbau der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist. Im Jahr 2020 lag die EEG-Umlage bei 6,756 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Aufgrund politischer Entscheidungen zur Entlastung der Stromkunden und zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wurde die EEG-Umlage jedoch ab 2021 durch Mittel aus dem Bundeshaushalt gedeckelt und in den Jahren 2022 und 2023 weiter gesenkt, bevor sie schließlich zum 1. Juli 2022 komplett abgeschafft wurde. 

Wie korrelieren Strompreis und EEG-Umlage?

Der Strompreis und die EEG-Umlage sind eng miteinander verbunden, wobei die Korrelation nicht immer linear ist. Die EEG-Umlage erhöht grundsätzlich den Strompreis, da sie als zusätzlicher Kostenfaktor auf die Stromrechnung der Verbraucher aufgeschlagen wird. Je höher die EEG-Umlage, desto stärker steigt in der Regel auch der Strompreis. 

Allerdings gibt es auch gegenläufige Effekte. Zum Beispiel führt ein hoher Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix zu einem höheren Angebot auf dem Strommarkt, was den Börsenstrompreis senken kann. Ein niedrigerer Börsenstrompreis bedeutet jedoch, dass die Differenz zur garantierten EEG-Vergütung größer wird, was wiederum eine Erhöhung der EEG-Umlage zur Folge haben könnte. 

Ein weiteres Beispiel ist die Abschaffung der EEG-Umlage 2022, die zwar den Strompreis für Verbraucher direkt senkte, aber andere Faktoren, wie steigende Energiepreise aufgrund geopolitischer Ereignisse, können diesen Effekt teilweise wieder zunichtemachen. 

Welche Entwicklungen gab es bisher bei der EEG-Umlage?

Die EEG-Umlage hat seit ihrer Einführung im Jahr 2000 eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Anfangs lag sie bei wenigen Cent pro Kilowattstunde, doch mit dem schnellen Ausbau erneuerbarer Energien stieg auch die Umlage kontinuierlich an. Die höchsten Werte wurden in den Jahren 2014 bis 2017 erreicht, als die Umlage bei über 6,8 Cent pro kWh lag. 

Seit 2021 ist ein klarer Trend zur Reduktion der EEG-Umlage zu erkennen, ausgelöst durch mehrere politische Maßnahmen. Diese umfassen die Einführung eines Bundeszuschusses zur Stabilisierung der Umlage sowie die vollständige Abschaffung der EEG-Umlage im Juli 2022. Dieser Schritt wurde unternommen, um die Stromkosten für Verbraucher und Unternehmen zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu fördern. 

Mit der Abschaffung der EEG-Umlage hat sich die Finanzierung der Energiewende in Deutschland verändert. Statt über die Stromrechnung wird der Ausbau erneuerbarer Energien nun hauptsächlich durch den Bundeshaushalt finanziert. Dies stellt eine neue Phase der Energiewende dar, in der der Fokus stärker auf der Integration erneuerbarer Energien in den Markt und der Modernisierung des Energiesystems liegt.